- Aus den Aufzeichnungen von Johann Birtel geb.29.4.1878 in Nunkirchen, Studienrat in Xanten:
Josef Börteler
Im Krettnicher Taufbuch steht als erste Angabe, die seine Anwesenheit in Krettnich bezeugt: * 11.2.1700, Maria Börteler, par. Jost-Börteler etBarbara, patr. Joés Schützen, Gehweiler et Maria Goßmanns, Lockweiler. Eigentümlich ist hier der Vorname Jost, der bei 12 Taufen beibehalten wird. 1704 war Börteler aber Pate in Gehweiler bei Joés Schützen undheißt dort Josephus Bordell aus Krettenich, in dem Totenakt vom27.11.1734 wird er ebenfalls Josephus Börteler genannt, auch wird seinSohn Jakob, *1714, ein Eheakt am 9.3.1734 Josephi filius genannt.
Der Vornamen Jost kann nicht von dem Hause stammen, bis jetzt konnte ich ein Bauernhaus Jost auch nicht feststellen; er hatte aber zweimal Jostenaus Mühlfeld als Taufpaten. Wenn er im Hause Josten gewohnt hätte, hätteer Joseph Jost gerufen werden müssen. Da er aber Jost Börteler genanntwird, kann Jost nur durch Zusammenziehung von Joseph entstanden sein. Inder Gegend findet sich sonst die Abkürzung Jost für Jodokus.
Ein Vornamen Josef kam um 1700 und vorher in der ganzen Gegend nicht vor.Ich habe ihn in keinem Kirchenbuch gefunden. Daraus folgert Schäfer, daß Josef Börteler aus einer Gegend stammte, in der der heilige Josefbesonders verehrt wurde. Das seien Teile von Ostfrankreich, vieleicht auch Tirol.
Er wohnte in dem alten "Schmitz" Hause, das noch heute den Tragbalken des Scheunentores mit der obigen Inschrift zeigt. Die Ausführung beweist die kunstgeübte Hand des Schnitzers, es ist keine Bauernarbeit, wie man sie häufig bei solchen Inschriften findet. Der Besitzer war danach einfrommer, gläubiger Mann.
Als Johann Birtel sich 100 Jahre später das größere "Schmitzhaus" daneben und neben sein Braunsteinwerk baute, bekam es den Namen "Altenhaus",heute heißt es "Nickelshaus" nach den Bewohnern.
Nur die Vertreter von Bauernhäusern in Krettnich 10, konnten Schöffensein. Da Josef Börteler im Sterbeakt bezeichnet wird mit: Huyatisjudicii scabimus (Schöffe des Ortsgerichts), war er Vertreter eines Bauernhauses. ( Schmitz?)
Um 1705 stirbt die erste Frau Barbara, sie war vielleicht eine geboreneS chmitz. Die zweite Frau heißt Anna und war nach den Patenschaften wahrscheinlich eine geborene Rageth, eine Familie, die damals in der ganzen Gegend reichlich vertreten war.
Die Familien Maurer, Josten, Schmidt, sämtlich aus Mühlfeld, stellten die meisten Taufpaten der zwölf Kinder, ein Zeichen naher Versichgung.
Von diesen 12, in Krettnich geborenen, haben nach dem Kirchenbuch nur 2g eheiratet: Jakob * 1714, und Barbara*1718. Beide aus dem Hause.
Es ist nicht anzunehmen, daß die anderen Kinder alle ohne Erben gestorben sind. Einige treten noch bis 1739 als Paten bei Kindern von Peter und Jakob Börteler auf, aber dann schweigen die Kirchenbücher über sie, andere Quellen konnte ich noch nicht benutzen. Vielleicht sind sie ausgewandert, wie Juliane Börteler nach dem Banat, dort wurden bis jetztk eine Spuren bekannt. Es bleibt also abzuwarten, ob man an anderern Stellen Anhaltspunkte findet.
Josef Börteler starb am 27.11.1734 in Krettnich, seine zweite Frau Annaam 5.12.1739, ohne Angabe ihres Familiennamens.
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